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Rotenburger Rundschau 25.09.2018

Oyten (kr). Eigentlich sind die Back- und Dreschfeste vom Oytener Heimatverein sonnenverwöhnt. Am vergangenen Wochenende nicht. Leider traf der Regen mit dem Dresch- und Backfest des Oytener Heimatvereins zusammen, sodass sich die Besucherzahlen in Grenzen hielten. Der Kuchenlust von Feinschmeckern tat der Regen dennoch keinen Abbruch. 24 Bleche feinsten Zuckerwerks waren ebenso schnell verkauft, wie bei Sonnenschein und wer nicht draußen im Zelt sitzen mochte, fand auf der Diele des Heimathauses einen gemütlichen Platz.

 

Bei duftendem Kaffee, freundlicher Ansprache von Heimatvereinschef Werner Gerken und netten Gesprächen gestaltete sich das Kaffeesieren zu einem gesellschaftlichen Erlebnis, das die Oytener besonders schätzen.

 
Auch durch das Konzert des Kinderchores Liederkranz unter Leitung von Lena Wilkens stellte sich eine lockere Atmosphäre ein, wobei die kleinen SängerInnen sich gut bei Stimme zeigten. Fröhlich und selbstbewusst sangen sie ohrgängige Kinderlieder und entlockten ihrem Publikum anhaltenden Beifall.

 

„Draußen regnet es zwar, aber wir sitzen hier ja im Trockenen. Nach dem Kaffee will ich aber trotzdem noch beim Dreschen zugucken. Das erinnert mich so an früher, als meine Eltern noch auf dem Köbens Landwirtschaft hatten“, sagte eine Besucherin aus Oyten, die sich keinen Backtag vom Heimatverein entgehen lässt.

 

Während dessen warfen die Lanz-Bulldog-Freunde auf dem Freigelände bereits ihre Maschinen an. Der alte Dreschkasten stand bereit, der Keilriemen war montiert, die eigens angebauten und geernteten Korngarben warteten auf ihre Verarbeitung, aber der alte Lanz als Antriebsmaschine für den Dreschvorgang zeigte sich nicht sofort kooperativ. Johann Esselmann, Gründer des Lanz-Bulldog-Clubs, erst kürzlich von einer schweren Krankheit genesen, musste sich mächtig ins Zeug legen, um den alten Lanz zum Arbeiten zu bringen. Es qualmte, ratterte und fauchte, aber es gelang: Der Dreschkasten konnte in Betrieb gesetzt werden und seine Arbeit aufnehmen. Oben kamen die Korngaben rein und hinten als ausgedroschenes Stroh wieder raus. An der Seite fingen Säcke das Korn auf, ganz so, wie es gehandhabt wurde, als es noch keine automatisierten Multifunktionsmähdrescher gab, die im Alleingang ein ganzes Feld abernten. Umherfliegende Strohteile, ein bisschen Staub und ohrenbetäubendes Geknatter machte den Zuschauern nichts aus. Sie amüsierten sich bei der Dreschvorführung und stellten Vergleiche von damals zu heute an.